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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 177

1849 - Münster : Coppenrath
177 Abtretung Spaniens und aller Inseln im Mittelmeere an. Sci- pio aber forderte im stolzen Vorgefühle des Sieges unbedingte Unterwerfung. Da brach Hannibal die Unterhandlung ab; der Gott der Schlachten sollte jetzt entscheiden. Am folgenden Tage begann der blutige Kampf. Mit Muth und Anstrengung fochten beide Heere, aber die Kräfte waren zu ungleich. Hannibal hatte außer wenigen Kerntruppen, die er aus Italien mitgebracht, nur ungeübte, erst vor Kurzem geworbene Miethssoldaten. Er er- munterte sie durch Wort und That, aber sein ermunternder Schlachtruf verhallte wie ein matt rollender Donner; von allen Seiten wich das feige Miethsgest'ndel zurück. Auf das hart- nackigste fochten aber die altgedienten Krieger, die er selbst an- führte. Er stand, wie sonst, mitten im Gedränge, wo der Kampf am hitzigsten war, ihnen zur Seite. Alle Angriffe der Römer wurden von diesen Tapfern mit unerschütterlichem Muthe zurück- geschlagen. Endlich jedoch brach auch ihre Kraft; Hannibal ent- kam mit einer kleinen Schar nach Adrumetum. Dieser rieth jetzt selbst seinen Mitbürgern zum Frieden, als zu dem einzigen Ret- tungsmittel vor völligem Untergange; auch Scipio wünschte ihn, damit nicht etwa ein anderer Consul ihm die Ehre rauben mögte, den Krieg geendigt zu haben. Das von der Land- und Seeseite her bedrohete Karthago nahm den Frieden an, welchen der Sie- ger unter sehr harten Bedingungen bewilligte. Es mußte auf Spanien, seine letzte Kraft, verzichten; seine Flotte bis auf zehn Schiffe, zur Nothwehr gegen Seeräuber, ausliefern; den Ma- sinissa, seinen Erbfeind und künftigen Beobachter, als König von Gesammt - Numidien anerkennen; innerhalb fünfzig Jahren zehntausend Talente (fast zwölf Millionen Thaler) Krie- geskosten bezahlen und geloben, keinen Krieg ohne Einwilligung der Römer zu führen. Nicht ohne Widerspruch wurden diese Bedingungen im folgenden Jahre (201) in Rom vom Senate bestätigt. Jetzt kehrte Scipio über Sicilien nach Rom zurück. Der ganze Weg durch Italien glich einem ununterbrochenen Triumph- zuge. Alle Straßen, auf welchen er reifete, waren mit Menschen angefüllt; alle wollten den Helden sehen, der den furchtbarsten Feind Roms besiegt und seine Vaterstadt auf den höchsten Gip- fel der Macht und des Ruhmes erhoben hatte. Als er sich Rom Wetter, Geschichte der Römer, 12

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 195

1849 - Münster : Coppenrath
195 men daselbst, bevor die Römer in den völligen und ruhigen Besitz der Halbinsel kamen; denn erst unter dem Kaiser Augu- ftus, 19 vor Chr., wurden die letzten Cantabrer unterworfen. Der Kampf begann bald nach Seipio's Abgang und wurde mit wechsendem Erfolge fortgeführt. Mehre römische Feldherrn erlitten bedeutende Niederlagen. Dagegen unterwarf der Cónsul M. Poreius Cato durch einen entscheidenden Sieg über die Celtiberer das diesseitige Spanien (195) und ließ an einem Tage die Mauern aller Städte schleifen. Auch Sempronius Graechus siegte (179) über die Celtiberer im diesseitigen und über die Lu sitan er im jenseitigen Spanien, worauf der Krieg einige Jahre hindurch ruhete. Dann erregte die Habsucht und Grausamkeit römischer Statthalter neue Aufstände; und im Jahre 153 erhoben sich die Lusitaner und Celtiberer gemein- schaftlich zu neuen Versuchen der Rache und Rettung. Zwanzig Jahre lang wurde ununterbrochen fortgekämpft, und der Krieg nahm einen neuen Aufschwung durch den Frevel des Prätor Sulpieius Galba. Dieser hatte den Lusitanern fruchtbare Landstriche versprochen, wenn sie die Waffen niederlegen wollten; und als dieses geschehen, ließ er mehre tausend wehrlos Ver- sammelte verrätherisch niederhauen. Nur Wenige entkamen dem Blutbade, unter diesen V i r i a t h u s. Dieser außerordentliche Mann, erst Hirt, dann Jäger und, wie ihn die Römer nannten, Räuber '), aber ein Räuber, der, wenn ihn das Glück begün- stigt hätte, Spaniens Nomulus geworden wäre -), stellte sich voll brennender Begierde nach Rache und Rettung an die Spitze des Volkes. Acht Jahre hindurch (148—140) lockte dieser listige und kühne Parteigänger die gegen ihn ausgesandten römischen Heere in die Gebirge und vernichtete sie hier fast alle durch plötzlichen Überfall. Die Römer sahen sich endlich genöthigt, mit ihm einen Friedensvertrag einzugehen, in welchem die Frei- *) Viriathus primum ex pastore venator et ex venatore latro, mox justi quoque excercitus dux factus, i.iv. epit. L. Ii. 2) Dux atque imperator, et si fortuna cessisset, Hispaniae Romu- lus. Flor. Ii. — Der Begriff „Räuber" (Guerillera) durchzieht fast alle Berichte der Römer, die eine solche Art der Kriegführung nicht fassen konnten. In ähnlicher Weise nannte Napoleon damals in den Befreiungs- kriegen die Anführer der spanischen und deutschen Freischaren brigands. 13*

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 250

1849 - Münster : Coppenrath
: 250_______ römische Provinz eingerichtet (75); allein bei der Fortdauer der Unruhen in Asien und Nom hatten sie sich bald von ihren Ver- lüsten erholt und erschienen zahlreicher als je. Sie hatten mehr als tausend Schiffe, mit welchen sie das ganze mittelländische Meer, von der Küste Syriens bis zu den Säulen des Herkules, befuhren. Ihre Gefangenen schleppten sie in die befestigten Plätze an den Küsten und forderten ungeheure Summen als Lösegeld von ihnen; und wenn die Unglücklichen dieses nicht aufbringen konnten, so wurden sie in das Meer geworfen. Besonders lan- deten die Seeräuber an der Küste von Italien. Hier plünderten sie Städte und Landhäuser und überfielen sogar unter den Au- gen Rom's die Hafenstadt Ostia. Viele vornehme Römer und Römerinnen, selbst Prätoren mit allen Abzeichen ihres Amtes wurden auf offener Straße ergriffen und als Gefangene abge- führt, um ein hohes Lösegeld von ihnen zu erpressen. Geldsen- dungen und Kornfuhren nach Rom wurden von ihnen aufgefan- gen; und bereits drohete eine Hungersnoth in der Stadt aus- zubrechcn *). Da trat (67) der Tribnn A. Gabinius mit dem Vorschläge auf (lex Gabinia), man möge einem Consularen für drei Jahre mit unumschränkter Gewalt und ohne Verant- wortlichkeit den Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und des- sen Küsten dergestalt übertragen, daß er die Stärke des Land- und ^Seehecres, die Beiträge an Geld und Geräthe frei be- stimmen und fünfzehn Unterfeldherrn sich ernennen dürfe. Ob- gleich Pompejus nicht namentlich vorgeschlagen war, so wußte doch Jeder, daß nur er gemeint sei. Vergebens widersetzte sich der Senat einem eben so beispiellosen als verfassungswidri- gen Anträge; Pompejus selbst spielte anfangs den Bescheide- nen und schlug die höchste Gewalt aus. Allein das Volk lehnte nicht nur alle Einwürfe zu Gunsten seines Gönners ab, sondern stieß auch die von einem Tribunen vorgeschlagene Theilung der höchsten Gewalt mit einem solchen Geschrei zurück, daß ein vor- überziehender Rabe, heißt es, betäubt herabfiel M Der Antrag wurde endlich angenommen, und Pompejus erhielt eine Voll- 0 Cicero entwirft in seiner Rede pro lege Manilia ein anschauli- ches Bild von der Keckheit dieser Seeräuber. 2) So Plutarch im Leben des Pompejus, c. 25. r\

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 284

1849 - Münster : Coppenrath
284 §. 67. Casar s Ende, Jetzt kehrte Cäsar als Herr und Gebieter des römischen Reiches nach der Hauptstadt zurück und feierte hier wegen des Sieges bei Munda, wiewohl er über Mitbürger gesiegt hatte, gegen alle alte Sitte und Gewohnheit einen Triumph. Der Senat aber, der ganz aus seinen dienstbaren Geschöpfen bestand, ließ sich zur niedrigsten Schmeichelei herab und überhäufte den Sieger mit unerhörten, zum Theil göttlichen Ehrenbezeugungen. Man begrüßte ihn als Vater des Vaterlandes, decretirte ihm ein Dankfest von fünfzig Tagen, ernannte ihn zum Dictator auf Lebenszeit, zum Consul auf zehn Jahre. Der Ehrentitel Imperator, der in der Regel nur dem siegreichen Feldherrn auf der Wahlstatt verliehen wurde, sollte ihm für immer bleiben und sogar in seiner Familie sich forterben. Außerdem ertheilte man ihm das Recht, alle bisher vom Volke ertheilten Magistrate zu ernennen und Münzen mit seinem Bilde zu prägen. Der frü- Here Monat Quinctilis wurde nach ihm Julius genannt. Er hatte die freie Verwaltung des Staatsschatzes, einen goldenen Sitz im Senate und bei Gericht, eine Statue unter denen der alten Kö- nige, eine unter jenen der Götter, mit der Inschrift: „dem un- überwindlichen Gotte," ferner das Priesterthum, Götterkissen und andere göttliche Ehrenbezeugungen. Über jedem Gipfel bürgen licher und menschlicher Größe erhaben, ließ Cäsar es sich ange- legen sein, die höchste Gewalt nur zum Wohle des Staates zu verwenden, so daß er als Staatsmann und Feldherr gleich be- wundert wurde. Nichts schien dem glücklichen Herrscher mehr zu fehlen, als die königliche Krone; denn alle königliche Gewalt besaß er schon in ihrem ganzen Umfange. Daß er auch nach jener strebte, wurde bald bei einzelnen Vorgängen offenbar. Als er einst bei dem Feste der Lupercalien in einem goldenen Stuhle auf dem Markte saß, näherte sich der Consul Antonius, fiel vor ihm nieder und überreichte ihm ein mit Lorbeer umwun- denes Diadem. Als aber das Volk durch Schweigen seinen Unwillen hierüber deutlich genug an den Tag legte, wies Cäsar das Geschenk zurück, und nun hallte der Markt wieder vom Jubel des Volkes. Noch einmal bot ihm Antonius die Krone an, und noch ein Mal lehnte sie Cäsar unter noch lauterem

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 302

1849 - Münster : Coppenrath
302 trieben eilte er, für dessen Größe so viele Tausende von Ta- pfern kämpften, kleinmüthig und verzagt, seiner verräterischen Gebieterin nach. Vier Stunden noch hielt sich die Flotte, und erst bei einbrechender Nacht ergab sie sich. Das Landheer, ge- treu und kampflustig, harrte sieben Tage lang der Ankunft des Triumvirs; aber er kam nicht. Da traten die Häupter, da traten endlich Alle, weil sie sich verlassen sahen, zu dem er- staunten Sieger über. Octavian folgte den Geflohenen nach Ägypten. Hier rü- stete sich Antonius noch einmal zur Gegenwehr und stellte seine Streitmacht vor den Thoren von Alerandria auf; aber mit Schrecken mußte er sehen, wie eine Schar nach der andern, wahrscheinlich auf Geheiß der Cleopatra, zum Sieger über- ging. Auch sie, die Treulose, verließ ihn jetzt. Sie verbarg sich in dem schwer zugänglichen Begräbnißgewölbe, das sie sich nach der Sitte ihrer Nation hatte erbauen lassen, und ließ das Gerücht ausstreuen, daß sie sich den Tod gegeben. Bei dieser Nachricht stürzte sich der Unglückliche, welcher nur für sie lebte, in sein eigenes Schwert. Aber während er in seinem Blute zuckend dalag, kam die neue Nachricht, Cleopatra lebe noch. Nun ließ er sich nach dem Gewölbe zu ihr hintragen und starb nach langen Zuckungen zu ihren Füßen. Als sie seiner entledigt war, hoffte sie, wie schon die beiden andern, so auch den dritten Herrn der Welt sich unterwerfen zu können und bot hiezu ihre letzten Reize auf. Allein Octavian, welcher einzig darnach strebte, die Pracht seines Triumphes durch jene berühmte Schön- heit zu vergrößern, blieb kalt gegen sie und ließ sie heimlich überwachen. Da sah die enttäuschte Königin den Tod für das geringste der Übel an, welche ihr bevorstehen konnten. Sie ließ sich in einein Korbe, heißt es, ein Paar giftige Schlangen bringen, die mit Früchten bedeckt waren, um die Wächter zu täu- tchen. Diese hielt sie sonder Grauen an ihre Brust und starb an ihren giftigen Bissen. Ägypten ward jetzt (30) römische Provinz. Nach dem Tode des Antonius, des letzten Nebenbuhlers, stand Octavian als Alleinherrscher des Ungeheuern römischen Rei- ches. Dasselbe erstreckte sich über die drei damals bekannten Welt- theile hindurch, vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein, von der Donau und dem schwarzen Meere bis an die

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 95

1849 - Münster : Coppenrath
95 setzten nun die Patricier, insbsondere die jüngeren und Freunde des (Safo, ihre Störungen bei dem Abstimmen der Gemeinde fort, so daß diese nicht zu Ende kommen konnte. Da erscholl in einer Nacht plötzlich ein gewaltiger Kriegeslärm von der Höhe des Capitols herunter. Ein mächtiger Sabiner, Herdo- nius, hatte an der Spitze seiner Clienten und vieler römischen Sklaven und Verbannten sich des Capitols bemächtigt. Sofort riefen die Consuln das Volk zu den Waffen auf, allein die Tribunen hielten es zurück und forderten, daß ihnen zuvor die Genehmigung des Terentillischen Vorschlages zugesichert werde. Als jedoch der Cónsul Valerius versprach, die Gesetzsache zu unterstützen, zeigte sich das Volk zufrieden und zog mit zum Sturme heran. Das Capitol wurde wieder erobert, und Her- donius mit dem größten Thcilc seiner Truppen erschlagen. Aber auch der Cónsul Valerius war im Kampfe gefallen, und Q. Cincinnatus wurde an seine Stelle ernannt. Die Abgeordneten fanden ihn beim Pfluge. Er suchte durch Standhaftigkeit und Sanftmuth sich in seiner mißlichen Lage zu behaupten und den Eifer der Tribunen in gehörigen Schranken zu halten. Als sein Consulatjahr zu Ende war, kehrte er zu seinem Pfluge zurück. Aber der Senat bedurfte bald wieder der Hülfe dieses ausge- zeichneten Mannes. Sein Nachfolger im Consulate, Minucius, hatte sich mit seinem Heere auf dem Algidus von den Äquern einschließen lassen, und alle Rettung schien verloren. In die- ser Noth schritt man schleunigst zur Wahl eines Diktators. Die- selbe siel auf den Cincinnatus; und die Abgeordneten des Senats überraschten ihn hiermit, als er eben wieder mit seiner ländlichen Arbeit beschäftigt war. Der biedere Held zog aus, befreiete das Heer, legte dann die Dictatur, nach sechzehntägiger Verwaltung, sogleich nieder und kehrte zu seiner Feldarbeit zurück. Bei dem Frieden nach Außem wurden die Bewegungen im Innern um so stürmischer. Um dem Hauptantrage auszuwei- chen, bewilligte man den Plebejern andere Vortheile, die sie in der Zwischenzeit für sich beantragten. So wurde im Jahre 457 gestattet, daß statt der bisherigen fünf Tribunen nunmehr zehn, je zwei aus jeder Klasse, erwählt wurden2). Im folgenden Jahre 2) Decem tribuni plebis creati sunt, bini ex singulis classibus. Liv. Iii. 30.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 165

1849 - Münster : Coppenrath
165 nieder. Durch diesen kleinen Vortheil empfahl er sich den Rö- mern, so daß sie ihm, gegen alle hergebrachte Gewohnheit, gleiche Macht mit dem Diktator selbst verliehen. Fabius fügte sich in diesen Beschluß, wollte sich aber bei seiner Rückkunft zum Heere nicht zu der wechselnden Führung des Oberbefehles verstehen, sondern verglich sich dahin, daß Jedem ein besonderer Heerestheil untergegeben sein sollte. Voll Freude eilte nun Minucius mit seinem Heere den Berg hinunter, um den Hannibal anzugreifen und zu schlagen. Dieser freuete sich nicht weniger und zog sich zurück. Das hielt Minucius für Flucht und hastig war er hin- ter ihm her. Aber ehe er es sich versah, war er zwischen Ber- gen eingeschlossen. Da jammerte er und sah betrübt nach dem Berge hin und sehnte sich zum Fabius zurück. Denn er wäre hier gewiß mit seinem ganzen Heere umgekommen, wenn ihm nicht der alte Fabius, der die Gefahr von den Höhen her bemerkt hatte, eiligst zu Hülfe gekommen wäre. Sobald Hannibal diesen herankommen sah, zog er sich zurück und sprach: „Endlich hat doch die Wolke, die immer drohend auf dem Berge lag, ein Un- gewitter gebracht *)." Der Erlösete erkannte nun beschämt des Letzteren größere Besonnenheit an,, begrüßte ihn als Vater und Erretter und begab sich des ihm eingeräumten Mitbefehles. All gemein wurde nun das Verfahren des Fabius gerühmt, und der frühere Schimpfname Cunctator war fortan sein Ehrenname-). Für das folgende Jahr 216 wurden Ämilius Paulus und Terentius Varro zu Consuln ernannt und unter ihren Oberbefehl eine Heeresmacht von 80,000 Mann zu Fuße und 6000 zu Pferde gestellt, mit dem Aufträge, im günstigen Augen- blicke eine entscheidende Schlacht zu wagen. Die Anführer dieser außerordentlichen Heeresmacht waren einander sehr ungleich: Ämi- lius Paulus kriegeskundig und besonnen, wie Fabius; Terentius Varro aber übermüthig und verwegen wie Minucius. Voll un- gestümen Kriegesmuthes verlangte er rasche Entscheidung, und 1 2 1) Hannibalem quoque ex acie redeuntem dixisse ferunt: lan- dein ea in nubem, quae sedere in jugis niontium solita sit, cum procella imbrem dedisse. Idv. Xxii, 30. 2) Von ihm sang daher der alte Dichter Enniuö: Unus homo uo- bis cunclando reslituit rem; Non hie ponebat rumores ante salutem. Ergo postqne rnagisque viri nunc gloria clarct. Cie. de off. I. 24.

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 369

1849 - Münster : Coppenrath
369 große Völkerschlacht vor, eine der mörderischsten, die je in Europa geliefert worden ist. 160,000 Leichen beider Heere (darunter der Westgothenkönig) deckten die Wahlstatt. Attila wurde in seine Wagenburg zurückgedrängt, trotzte aber hinter dieser den anstürmenden Feinden. Dann zog er, verheerend wie er ge- kommen, über den Rhein nach Ungarn zurück, um während des Winters zu einer zweiten wider Italien gerichteten Heerfahrt zu rüsten. Er verlangte die Hand der Honoria nebst ihrem Erb- theile, und brach, als beides verweigert wurde, im Jahre 452 über die unbewachten julischen Alpen in Italien ein. Er er- oberte und vertilgte das blühende Aquileja; die Flüchtlinge aus der Stadt und Umgegend verbargen sich auf den Felsen- und Sandinseln (Lagunen) des adriatischen Meeres und legten hier den Grund 'zu der Stadt Venedig. Dann folgte die Erstür- mung von Mailand, Pavia, Verona, Padua und anderen Städten. Unter fürchterlichen Verwüstungen zog der Hunne unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt selbst. Rom schien verloren. Da nahm der Papst Leo den Bischofsstab in seine Hand und zog an der Spitze der Geistlichkeit in feierlichem Zuge in das hunnische Lager. Mit rührenden Bitten und Vorstellungen wandte er sich an Attila. „Bedenke — sprach er — daß der Erste der Apostel Rom in seinen mächtigen Schutz genommen hat. Auch Alarich kam nach Rom: aber darum hat er frühen Tod erlitten. Hüte du dich zu kommen!" Die ehrwürdige Gestalt des Priestergreises, umgeben von dem Glanze seiner heiligen Würde, und die ernste Mahnung, die er im Namen der Reli- gion feierlich ausgesprochen hatte, flößten dem wilden Barbaren Achtung und Ehrfurcht ein. Sein Herz ward erweicht. Er nahm die ihm angebotenen Geschenke an und zog mit seinen Horden nach seinem ungarischen Standlager zurück. Hier starb er schon im nächsten Jahre, 453; ein plötzlicher Tod befreiete die Menschheit von dieser Geißel. Sein Leichnam wurde unter festlichem Gepränge in einen goldenen Sarg gelegt, dieser in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Spielen und Gesängen begraben, am Grabe aber alle Arbeiter umgebracht, damit Niemand verrathe, wo der große Hunnenheld ruhe. Nach Attila's Tode zerfiel unter den Kriegen seiner Söhne das große Hunnenreich, welches sich von Wetter, Geschichte der Römer. Oa

10. Die alte Geschichte - S. 70

1872 - Münster : Coppenrath
- I 70 und salbte nach der Eingebung Gottes im Jahre 1095 vor Chr. den tapfern Jngling Sal aus dem Stamme Benjamin zum Könige. Sal (10951055) regierte anfangs gut und glcklich und wurde daher geliebt und geehrt. Die alten Feinde seines Volkes schlug er siegreich zurck. Allein die Knigswrde machte ihn bald bermthig, das Kriegsglck raubschtig. Weil er Gottes Gebote verachtete, so verwarf ihn der Herr. In Folge eines neuen Auftrages ging Samuel hinab nach Bethlehem zu Jsai und salbte dessen jngsten Sohn, den frommen David, im Stillen zum Könige von Israel. Seitdem Sal von Gott verworfen war, verfiel er in eine finstere Traurigkeit und Schwermuth; er hatte keine ruhige Stunde mehr. Man rieth dem unglcklichen Könige, er mchte, um sich aufzuheitern, einen geschickten Harfenspieler kommen lassen; und David wurde nach Hofe berufen. Oft schon hatte der gottselige Knabe, wenn er so einsam auf dem Felde bei seinen Lmmern sa und rund um sich her die Werke Gottes mit herzlicher Freude betrachtete, beim Klange der Harfe schne Lieder zur Ehre des Schpfers gesungen. Jetzt heiterte er durch das holde Saitenspiel des Knigs dstere Seele auf. Jedoch bald sollte sich der Hirtenknabe durch eine entschlossene muthvolle That den Weg zum Knigsthrone bahnen. Gegen den mchtigen Riesen Goliath, der in furchtbarer Waffen-rftung dem ganzen israelitischen Volke Hohn sprach, trat khn der junge David auf, im leichten Hirtenrocke, seine Schleuder mit dem Steine in der Hand. Ein Schwung, und der treffende Stein streckte zum Erstaunen Aller den Riesen dahin. Jubelnd und frohlockend fhrte das Volk seinen jungen Sieger heim. Sanl, so sangen sie, hat tausend erschlagen, David aber zehn-tausend. Das verdro den König, und er fate einen Groll gegen David. Vergebens suchte dieser durch sein schnes Har-fenfpiel den König zu erheitern und alles Mitrauen zu ent- I
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